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Der Cadac Grill Safari Chef im Test
Ein Gas-Grill ist eine gute Variante für Menschen, die viel mit dem Wohnmobil, Campingbus oder Zelt unterwegs sind. Offenes Feuer ist im heißen Sommer oder in südlichen Ländern eine kritische Sache: Die Brandgefahr ist nicht zu unterschätzen.
Viele Campingplatzbetreiber legen ihr ihr Veto ein. Das Mitschleppen und das anschließende Entsorgen der endlos nachglühenden Holzkohle entfallen, ebenso das Einpacken diverser chemischer oder mechanischer „Brandbeschleuniger“, ohne die die Grillkohle nun mal schlecht in Fahrt zu bringen ist. Ein Gasgrill lässt zwar einige der typischen Röst-Aromen gar nicht erst aufkommen. Trotzdem schmeckt auch ein Produkt vom Gasgrill gut und „gegrillt“ und beweist, dass sich auch ohne offenes Feuer auf diese Weise leckeres Essen im Freien zubereiten lässt.
Cadac Grill Safari Chef – getestet aus Camper-Sicht
Der Cadac Grill Safari Chef ist eine komplette kleine Kochstation für unterwegs. Beim Gepäck macht er sich schön klein, beim Grillen kommt er groß heraus. Mit einer Grill- oder Bratfläche von knapp 30 Zentimetern sind mindestens zwei Personen gut bedient. Weil lange „Vorglühzeiten“ wie bei Holzkohle entfallen, ist auch bei Gästen der Nachschub sichergestellt. Auch ein etwas stattlicherer Fisch oder zwei größere Steaks nebst Beilagen beispielsweise finden gut Platz.
Tolle Hitzeverteilung
Besonders auffällig und angenehm ist die gleichmäßige Hitzeverteilung, die den Cadac Safari Chef von anderen, preiswerteren Kollegen auf dem Markt unterscheidet: Alles gart – gleich wo auf dem Rost oder der Platte es liegt. Ankokeln in der Mitte über dem Brenner, während der Rest noch roh ist? Nicht bei diesem Grill. Das macht die zwei Minuten Zeitvorgabe vor dem Auflegen des Grillgutes locker wett.
Schickes Extra: Eine flache Teflonplatte als Aufsatz, auf dem sich Brot aufbacken oder Gemüse grillenlässt. Erfahrungsgemäß ist eine solche Platte pflegeleicht. Bei Nichtgebrauch ist sie in einer eigenen Stoffhülle vor Kratzern geschützt. Ebenfalls gut: Der hohe runde Deckel mit Kunststoff-Griffen, die nicht heiß werden. Fleisch würde darunter schneller garen. Dreht man das Ganze um, hätte man eine „Gulaschkanone“ oder auch einen Wok. Eine feine Sache, die den Begriff „Kochstation“ statt Grill rechtfertigt. Vermutlich ließe sich auch eine kleinere Paella-Pfanne benutzen. Ob das eine Anregung für den Hersteller wäre? Oder einfach eine kaufen, ausprobieren, ob sie fest auf dem Aufsatz steht und es kann losgehen.
Brand-wichtige Hinweise zum Kauf
Bevor Sie sich diesen Grill kaufen, noch einige wichtige Details. Vom Cadac Grill Safari Chef, existieren nämlich zwei Varianten, die leider nicht so ohne weiteres aus der Kaufbeschreibung bei der Online-Anschaffung hervorgehen: Die eine Variante benötigt ein Gasdruckventil, einen Schlauch und einen Gasdruckminderer. Damit kann sie an die großen gängigen Gasflaschen angeschlossen werden, die jeder Camper beispielsweise im Wohnmobil oder Wohnanhänger sowieso mitführt.
– Der Vorteil: Grillen bis der Arzt kommt – oder zumindest eine volle Saison lang.
– Der Nachteil: Die Gasflasche muss entweder mit einem endlos langen Schlauch verbunden oder jedes Mal zur Essenszeit aus dem Wohnmobil gehievt werden.
– Erkennbar ist diese Variante an einem seitlichen Anschraubstutzen für die Gasleitung.
Das „schmalspurigere“ Modell – ansonsten in identischer Größe und Ausstattung – erkennt man lediglich daran, dass besagter messingfarbener Anschraubstutzen sich senkrecht an der Unterseite des Brennelementes befindet. Diese Variante funktioniert nur mit Gaskartuschen wie etwa CA 445, CV 470 oder CA 500, die dann direkt unten angeschraubt werden.
Falsches Zubehör?
Leider bekommt man auch im Fachhandel, selbst mit dem Brenner und der Betriebsanleitung als Anschauungsmaterial unter dem Arm, schnell mal die falschen Kartuschen und Schläuche mit verkauft. Dann steht man im Gelände mit einem Grill, der nicht grillt, sondern bestenfalls die Hände wärmt. Falls der Grill bei Ihnen nicht grillt, liegt das allein am falschen „Anschluss“. Ein Problem, das sich lösen lässt. Unser Tipp dazu: Die richtigen Teile bestellen Sie am besten gleich mit oder informieren sich vorab per Email beim Hersteller. Der hat nämlich einen fabelhaften Service und reagiert erfreulich schnell (https://www.cco-onlineshop.com).
Verpackung und Verarbeitung
Mit einem Pack-Maß von etwas über 30 cm im Quadrat in einer Tragetasche samt Henkeln und Reißverschluss drum herum kommt der Cadac Grill Safari Chef recht patent daher und lässt sich auch bequem zu lauschigen Grill-Orten tragen. Er gibt sich sozusagen immer, wenn er nicht gebraucht wird, klein und bescheiden: Schön für Camper, die beim Packen mit jedem Zentimeter rechnen müssen.
Das „Betriebselement“ mit dem Brenner hat umklappbare Füße, die mit einem Metallbügel leicht unter dem Rand arretiert werden können. Damit lässt er sich praktisch flach auf etwa 10 cm Stärke zusammenfalten. Eine Piezozündung ist nicht vorhanden. Doch die ist erfahrungsgemäß ohnehin oft etwas zickig. Der erfahrene Grill- und Campingfreak hält immer Feuerzeug und Streichhölzer parat. Grillrost, Aufsatz für Rost und Wasser und ein separater zusätzlicher Blechaufsatz zur gleichmäßigen Hitzeverteilung sind schwarz emailliert. Das verheißt zunächst mal Pflegefreundlichkeit nach der Essenszubereitung. Doch dazu später.
Verarbeitung
Der Cadac Safari Chef ist durchwegs sauber verarbeitet. Unvermutetes Schneiden an scharfen oder rauen Kanten oder spitzen Ecken ist ausgeschlossen. Alles sitzt fest und der Grill steht stabil. Der Auf- und Abbau kostet lediglich Sekunden. Und auch wenn der Grill in Betrieb ist, lässt er sich noch gut versetzen, indem man ihn an den Füßen vorsichtig anhebt. Direkt auf das Brennelement wird die gasgrill-übliche, in der Mitte offene Schale gesetzt, deren Rand man wie üblich beim Gasgrill mit Wasser füllt. Achtung: Beim Cadac Safari Chef sollten Sie immer einen Behälter mit Nachfüllwasser bereithalten, denn der Rand ist etwas knapp bemessen. Geht das Wasser aus, bäckt auslaufendes Fett leicht an.
Ein paar Minuten Anlaufzeit sollten Sie ihm lassen und beim Erstbetrieb auch abwarten, bis die leichte Material-Duftwolke verpufft ist. Mit der jeweils richtigen Gasflasche oder -kartusche grillt der Cadac Safari Chef, und zwar buchstäblich „wie der Teufel“, gleichmäßig und effektiv, so dass das Grillgut auch nicht austrocknet. Gemüse, Grillkäse, Würstchen, Fleisch oder Fisch, das Ergebnis ist absolut zufriedenstellend. Dank der gleichmäßigen, leicht verzögerten Hitzeverteilung lässt sich auch der umgekehrte Deckel tatsächlich als Wok gut nutzen.
Und eine weitere höchst angenehme Eigenschaft: Ist die Grillerei beendet, kühlen alle Teile (bis auf die insgesamt schwerere Teflonplatte) innerhalb kürzester Zeit ab. Wer also zeitnah in die Koje möchte und vorher noch der Ordnung halber den Grill abbauen möchte, läuft schon nach längstens 10 Minuten keine Gefahr mehr, sich die Finger zu verbrennen.
Das Kopfschmerzthema: Grill-Reinigung
Das leidige Kopfschmerzthema beim Gasgrill ist die Reinigung. „Experten“ in Foren empfehlen dazu Backofenspray. Für Umweltbewusste eine fast schmerzhafte Lösung. Zuhause gesellt sich zu Balkon, Garten oder Terrasse häufig eine Spülmaschine. Mag sein, dass eine solche das Thema auf ihre Weise löst. Draußen und unterwegs jedoch wünscht man sich Haushaltsutensilien, die mit einfachen Mitteln umweltfreundlich zu reinigen sind, ohne einen stundenlang zu beschäftigen.
Einweichen mit fettlösendem Spülmittel: Dazu bedarf es eines entsprechend großen Behälters, der unterwegs im Stauraum Platz beansprucht. Spülen mit fettlösendem Spülmittel und warmem Wasser: Auch hier sollte entweder die Spülküche des Campingplatzes oder eine genügend große Plastikwanne zur Hand sein. Backofenspray: Wirkt am besten auf dem noch warmen Metall. Aber muss das draußen in der Natur nun wirklich sein? Spülschwämme mit rauer Unterseite? Wählen Sie besser Stahlwoll-Schwämmchen oder eine derbe Bürste. Die emaillierten Oberflächen können immerhin einiges ab, bevor sie verkratzen, im Gegensatz zu teflonbeschichteten Teilen.
Fazit zur Reinigung:
Der Untersatz um den Brenner, der kleinere Innen-Aufsatz zur Hitzeverteilung und das Grill-Gitter sind am besten mit Spülmittel, fettlösend, einer reichlich bemessenen Einweich-Zeit und viel Geduld zum längeren Schrubben mit Stahlwoll-Schwämmchen zu säubern. Dabei macht der Aufsatz zur Hitzeverteilung den meisten „Ärger“, denn die Kombination aus tropfendem Grillgut und der mittig größten Hitzeentwicklung sorgt dafür, dass alles, was tropft, auch schön anbäckt. Am besten schneidet nach der glatten und wirklich pflegeleichten Teflonplatte das schwarz emaillierte Grillgitter ab. Beim Rest entledigt man sich entweder jeder Pingeligkeit und lässt die schlimmsten Krusten kleben. Ein direkter Kontakt mit Nahrungsmitteln der nächsten Grill-Session ist ja nicht gegeben. Oder man schrubbt und schrubbt und schrubbt.
Gas-Verbrauch
Die Cadac Safari Chefs, die an der großen Gasflasche „hängen“, sind für viele gemütliche Outdoor-Mahlzeiten gut, kein Problem. Die Modelle, die mit den kleineren Schraubkartuschen arbeiten, könnten für Frust sorgen. Nach dem ersten Test über etwa zwei Stunden Betrieb fühlte sich die kleine Kartusche sozusagen halb leer an. Entweder man nimmt gleich mehrere der leichten und relativ preiswerten Kartuschen für unterwegs mit, oder man wählt die größtmögliche aus, um vor Überraschungen, etwa dem Sitzenbleiben auf halb garem Grillgut, sicher zu sein. Achtung, beim Abschrauben entwich für Sekunden eindeutig etwas Gas. Doch nicht mehr, als beim Ein- oder Ausschalten jedes gasgetriebenen Gerätes für die Sekunden vor dem Zünden.
Bestellen kann man den Grill hier Cadac Grill Safari Chef
Alles in Allem
Der Camping Gas Safari Chef ist ein patentes platzsparend transportables und recht vielseitiges Grill- und Kochgerät für Outdoor-Fans. Denn außer Grillen auf dem Rost mit oder ohne Deckel lässt sich auch eine flache Teflonpfanne für alles vom Brotaufbacken bis zum Rührei oder gar Crêpe nutzen. der sehr hohe runde Deckel kann den Grillvorgang beschleunigen oder umgedreht als Wok oder auch als Suppenkessel dienen.
Note 2 minus
für die Reinigung: Der innen glatte, emaillierte Deckel, die glatte geschlossenen Extra Teflonplatte und das emaillierte Grillgitter sind im Handumdrehen wieder in ihren Originalzustand zu bringen. Den Punktabzug gibt es für hartnäckig angebackene Rückstände auf dem Hitzeverteiler und dem wasserführenden Basis-Aufsatz, der obendrein nicht genügend Wasser fasst, so dass während einer längeren Grillerei Wasser nachgefüllt werden muss. Offenbar ist aber noch keinem Hersteller eine Lösung für Oberflächen eingefallen, die die meiste Hitze abkönnen müssen, ohne dass zwischen Grillgut-resten und selbigen Oberflächen eine innige Verbindung entsteht.
Note 3 bis x
für die etwas missverständlichen Produktbeschreibungen, die einen schon mal mit der falschen Gaskartusche in die Wallachei reisen und dort gegebenenfalls verhungern oder zum Rohkostfreak werden lassen. Die Lösung: Beim Hersteller nachfragen und gleich das Komplettpaket bestellen. Unter allen Umständen vor einer Reise etwa daheim ausprobieren.
Note 3 minus
für den Gas-Verbrauch: Zugegeben, das Schmalspur-Modell des Cadac Safari Grills ist praktisch. Keine Schläuche, keine Druckminderer, keine Ventile, einfach nur Kartusche unten anschrauben und ab geht die Post. Weniger lustig: Nach einem längeren Grill-Event mit Freunden scheint die kleine CV 440 beispielsweise schon zur Hälfte geleert. Ersatz sollte daher immer dabei sein. Nicht umsonst also werden die Kartuschen im einschlägigen Online-Handel im Dreierpack angeboten.
Die Modelle, die per Schlauch an die großen, gängigen Camping-Gasflaschen angeschraubt werden, haben dieses Problem vermutlich nicht – oder ihr Verbrauch fällt innerhalb einer Grillsaison kaum ins Gewicht.
Die vielen Vorzüge jedoch zum guten Schluss:
Note 1 – Email-Service des Herstellers, der Licht in die Sache brachte, als der Camping-Spezialausstatter prompt die falschen Verbindungsstücke für die falsche Gasflasche verkauft hatte.
Note 1 – die tolle Verarbeitung und den kinderleichten, unkomplizierten Auf- und Abbau. Das Handling insgesamt und das patente Pack-Maß überzeugen.
Note 1 – das schnelle Abkühlen des gesamten Sets nach Gebrauch. Auch der „Unterbau“ bleibt durchgehend kühl und lässt sich selbst bei Betrieb noch gefahrlos versetzen.
Note 1 – die Ausstattung: Teflonplatte und multifunktionaler Deckel mit hitzeresistenten Griffen überzeugen: Grill, Pfanne, Wok oder „Gulaschkanone“ – Sie haben die Wahl und können eine ganze Menge spannender Outdoor-Kochrezepte ausprobieren.
Note 1 – die jeweiligen Grill-, Back- und Kochergebnisse – die gleichmäßige Hitzeverteilung lässt eigentlich alles gelingen, was auf dem Safari Chef landet, und das in recht kurzer Zeit.
Note 1 – die Grillfläche, die für zwei plus X Personen locker ausreicht. Der Deckel ist riesig und fasst Mahlzeiten für mehr als zwei Gäste.
Weitere Grilltests finden Sie hier: Gasgrill Testberichte