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Die neue Grillsaison 2017 ist eröffnet
Mit den ersten wunderschönen, warmen Tagen Ende März wurde die Grillsaison 2017 endlich eröffnet. Mit diesem freudigen Ereignis tritt sofort auch wieder der uralte Streit darüber auf den Plan, welches die beste und schmackhafteste Art zu grillen ist. In die Kampfarena treten ein:
- Der gute, alte Holzkohlegrill
- Der moderne Grill mit elektrischen Heizstäben
- Der Gasgrill
- Die hybriden Arten im Sinne von beliebigen Mixturen der oben genannten
Auf dem Markt werden viele sehr unterschiedliche Geräte mit missverständlich deutbaren Namen wie Smoker, Kugelgrill, Schwenkgrill oder Grillstation angeboten. Wir möchten Ihnen hiermit helfen, den Überblick zu behalten beziehungsweise selbigen überhaupt erst mal zu gewinnen.
Kategorisierung nach Energieträgern
Kohlegrill
Diese Grills werden mit Holzkohle, Briketts oder Buchenholz befeuert. Sehr praktisch sind hierbei auch Grillanzünder (fest oder flüssig). Von Spiritus oder von anderen Brandbeschleunigern ist aber dringend abzuraten, in diesem Zusammenhang hat es schon viele, sehr schwere Brandverletzungen gegeben. Das Grillfeuer kann ganz einfach mit Zeitungspapier und kleinen Holzteilchen entfacht werden, ebenso, wie früher in der Wohnung ein Kohleofen in Gang gesetzt wurde. Eine andere Möglichkeit zur sicheren Entzündung stellt ein Bunsenbrenner dar, viele kennen das kleine Gerät aus dem Chemie-Unterricht. In diese Kategorie gehören der Kaminzuggrill, der Schwenkgrill und der Kugelgrill. Sie sind recht einfach zu handhaben und auch relativ günstig in der Anschaffung. Ihr typisches Ambiente sind das Raucharoma sowie die offene Glut.
Kaminzuggrill
Sein Name leitet sich von dem runden oder viereckigen Kaminzug ab, der sich im unteren Bereich des Grills befindet. Mithilfe einer kleinen Klappe lässt sich die Luftzufuhr recht genau regeln. Bei weiter geöffneter Klappe sorgt der stärkere Luftstrom dafür, dass die Kohle schneller ins Glimmen kommt und auch heißer wird.
Schwenkgrill
„Wenn’s etwas mehr sein darf“: Der Schwenkgrill zeichnet sich durch einen besonders großen, meistens runden Grillrost aus, der zum Beispiel an einem Dreibein oder einer anderen Haltekonstruktion aufgehängt ist. Mittels einer Kette oder eines Drahtseils lässt sich seine Position über der Glut bequem und sehr genau justieren. Es ist klar, dass die Hitze bei zentraler Positionierung über der Glut deutlich größer ist, als wenn der Grillrost etwas zur Seite hin versetzt wird.
Kugelgrill
Damit ist die äußere Form des Grills hinreichend beschrieben. Da die Belüftung bestenfalls über ein paar Lüftungsöffnungen vonstattengeht, ist beim Anfeuern etwas mehr Geduld erforderlich als beispielsweise beim Kaminzuggrill. Dafür bewerkstelligt gerade die halbkugelförmige Abdeckung, an der die Wärmestrahlung aus jeder Richtung reflektiert wird, eine recht gleichmäßige Oberhitze, was sich besonders günstig auf zartes Grillfleisch wie Filet oder Geflügel auswirkt. Unbedingt schützen sollte man den Kugelgrill vor Nässe, da er schnell hässlichen Rost ansetzt.
Gasgrill
Wer oft grillt, für den lohnt sich die nicht ganz billige Anschaffung der Gasflasche mit dem Anschluss und den Sicherheitsventilen, weil Gas eine hohe Energiedichte hat und zugleich relativ günstig ist. Mithilfe der sehr genau einstellbaren Gaszufuhr lässt sich die Hitze punktgenau auf das aktuelle Grillgut anpassen. Auch die Reinigung des Gasgrills ist eine vergleichsweise einfache Angelegenheit. Da ein Stromanschluss nicht gebraucht wird, ist der Gasgrill beliebig in ferner Landschaft einsetzbar und auch der Sicherheitsstandard ist hierbei hoch.
Der Lavagrill ist eine Modifikation des Gasgrills. Bei diesem Gerät wird nicht der Grillrost direkt erhitzt, sondern die darunter befindlichen Lavasteine mit ihrer besonders hohen Wärmekapazität, deren intensive Wärmestrahlung dann auf den Grillrost einwirkt. Wie in einer Sauna können die Lavasteine zum Beispiel mit aromatischen Kräutern angereichert werden. Da es praktisch keine Rauchentwicklung gibt, werden empfindliche Nachbarn durch diesen Grill nicht gestört.
Elektrogrill
Diese Geräte sind nicht bei jedem beliebt, fehlen hier doch Feuer und Flamme, die das Grillen so ursprünglich erscheinen lassen. Auf der anderen Seite kann der Elektrogrill dann eine gute Alternative sein, wenn beispielsweise die Hausordnung aus Gründen des Brandschutzes das Grillen mit offener Flamme verbietet. Da ein Kohlekasten entbehrlich ist, gibt es diese Geräte oftmals in Form eines Tischgrills, zuweilen wird aber auch ein Dreibein mitgeliefert. Anstelle eines Grillrostes kann hierbei auch eine Grillplatte verwendet werden. Die Betriebstemperatur wird in der Regel sehr schnell erreicht und ist ähnlich regelbar wie bei einem Backofen. Unsere Elektrogrill Empfehlungen finden Sie hier.
Smoker Grill
Er gilt als der „Mercedes“ unter den Grillgeräten, womit sicher auch der Preis gemeint ist. Der Alleskönner grillt, räuchert, kocht und backt ganz nach Belieben. Mithilfe eines ausgeklügelten Rohrsystems sind Luftzufuhr und Rauchabzug genau regelbar und das Grillgut kommt nicht in einen direkten Kontakt mit der Glut. Im Ergebnis wird zartes Grillfleisch schonend gegart. Um wirklich bestechende Gerichte damit zu machen, bedarf es aber auch etwas Übung.
Die Arten und Möglichkeiten der Zubereitungen
Direktes Grillen
In diesem Fall wird das Grillgut unmittelbar über der Glut (Hitzequelle) platziert, was bedeutet, dass das Fleischstück von einer Seite heftigst erhitzt wird, während die andere Seite zunächst noch fast roh bleibt. Allein durch manuelles Wenden werden beide Seiten ausreichend durchgegart. Dies wird mit sehr einfachen Grillgeräten so erreicht.
Indirektes Grillen
Hierbei erfolgt die Hitzezufuhr von allen Seiten gleichzeitig, was nur dann richtig funktionieren kann, wenn der Grill eine Abdeckung besitzt. Auf diese Weise zirkulieren Rauch und Hitze innerhalb eines geschlossenen Systems mit der Folge, dass das Fleisch von allen Seiten her homogen und schonend durchgaren kann. Das erwünschte Ergebnis heißt dann: innen saftig und zart, außen knusprig. Besonders im Kugelgrill gelingt dies gut. Bei einem größeren Holzkohlegrill erreicht man indirektes Grillen dadurch, dass die Kohle in einem äußeren Ring angeordnet wird. Wenn ein Gasgrill über zwei Brenner verfügt, kann der zentrale Brenner relativ bald abgestellt werden, damit das Grillgut die Hitze nur noch von den Seiten her bezieht.
Barbecue
Beim Barbecue handelt es sich um eine bestimmte Methode des Garens. Hierbei werden relativ große Fleischstücke in speziellen Barbecue-Smokern bei mäßiger Temperatur langsam im heißen Rauch eines Holzfeuers gegrillt. Das Wort selbst kann die gegrillte Speise, eine bestimmte Veranstaltung oder eben diese Garmethode bezeichnen. Seinen Ursprung hat das Barbecue in den Südstaaten der USA, wo es nach wie vor auf eine frenetische Anhängerschaft zurückgreifen kann. Im Mittelpunkt stehen dabei die Schweineschulter, Spareribs oder auch ganze Schweine (Spanferkel), Rinderbrust, Hammel und Geflügel.
Räuchern
Damit ist vor allem das „Heißräuchern“ im Sinne einer schonenden Garmethode bei nur 50 bis 85 Grad Celsius gemeint, wobei es hierbei um einen direkten Kontakt des Fleisches mit dem Rauch geht, was beim Barbecue so nicht der Fall ist. Durch den Rauch sowie durch Zusätze von Gewürzen und Kräutern wird Fisch oder Fleisch speziell aromatisiert.
Fazit: Grillen ist wirklich ein sehr individuelles Hobby. Was dem Einen gut gefällt, kann der Andere gar nicht leiden. Einer mag es schlicht und einfach, andere wieder geben Tausende Euro für den Supergrill aus. Beim Essen ist eben alles Geschmackssache. Mal ganz abgesehen von den ziemlich unterschiedlichen Preiskategorien, was wirklich zählt, sind doch am Ende immer die guten Freunde und die unvergesslichen Zusammentreffen, die wahrscheinlich nur beim Grillen in dieser Form überhaupt möglich sind.